Nachfahren einer jüdischen Familie aus Schöningen berichten über ihre Geschichte
Ein besonderer Besuch mit großer historischer und persönlicher Bedeutung fand am Gymnasium Anna-Sophianeum statt. Ronald und Thomas Cohen, Nachfahren einer jüdischen Familie aus Schöningen, kehrten in die Heimatstadt ihrer Eltern zurück. Ihre Familie war während des Nationalsozialismus verfolgt worden; für die ermordeten Angehörigen wurden Stolpersteine verlegt. Über diese Erinnerungsarbeit entstand der Kontakt zum „Arbeitskreis Stolpersteine“, aus dem sich eine Freundschaft entwickelte.
Im Rahmen ihres Besuchs in Schöningen standen Ronald und Thomas Cohen als Zeitzeugen den Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Anna-Sophianeum sowie der eingeladenen befreundeten Schulen, der Eichendorffschule (Hauptschule) und der Realschule Schöningen, zur Verfügung. Die gemeinsame Teilnahme aller drei Schulen unterstreicht die Bedeutung historischer Erinnerung und Demokratiebildung in der Region.
„Die Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Stolpersteine ist für uns ein wichtiges Anliegen, um die Erinnerung an die Schicksale ehemaliger Mitbürgerinnen und Mitbürger lebendig zu halten“, betont Bengt Hagelstein, stellvertretender Schulleiter des Anna-Sophianeums. „Es ist eine wertvolle Gelegenheit, den Schülerinnen und Schülern Geschichte durch persönliche Berichte näherzubringen. Gerade der direkte Kontakt mit Zeitzeugen macht die Vergangenheit greifbar und hilft auch, demokratische Werte zu vermitteln.“


Der Besuch von Ronald und Thomas Cohen zeigte eindrucksvoll, wie wichtig es ist, Geschichte nicht nur aus Büchern zu lernen, sondern durch persönliche Begegnungen zu erleben. Der Vortrag und die sich anschließende Fragerunde mit den beiden Gästen hinterließ bei den Schülerinnen und Schülern einen bleibenden Eindruck und vertiefte ihr Verständnis für die jüdische Geschichte Schöningens sowie für die Verantwortung, die Erinnerung wachzuhalten.
Das Gymnasium Anna-Sophianeum bedankt sich herzlich bei den Gästen sowie beim Arbeitskreis Stolpersteine für die langjährige Zusammenarbeit und das Engagement in der Erinnerungsarbeit.