Am 25. und 26. April 2019 begaben sich die 10. Klassen im Rahmen des Politik-Wirtschaftsunterrichts auf Berlinexkursion.
Neben dem gemeinsamen Besuch des Bundestages mit anschließender Diskussion mit Vertretern des Wahlkreisabgeordneten Falko Mohrs und Kuppelbesuch stand in diesem Jahr auch der Besuch der Vertretung der Europäischen Kommission auf dem Programm.
Nach einem geselligen Abend in einem Hostel im Szeneviertel Friedrichshain nahmen die Klassen am zweiten Tag getrennt an Bildungsveranstaltungen teil:
Die Klasse 10d besuchte mit ihrem Politik-Wirtschaft-Lehrer Herrn Marschall das Denkmal für die ermordeten Juden Europas im Zentrum Berlins. Das zwischen Brandenburger Tor und Potsdamer Platz gelegene Denkmal besteht aus dem von Peter Eisenman entworfenen Stelenfeld und dem unterirdisch gelegenen Ort der Information. Eine Mitarbeiterin der Gedenkstätte führte die Klasse zu einem ruhigen Bereich im Stelenfeld und gab ihr dort viele Informationen zur Judenverfolgung, zur Entstehung der Gedenkstätte und dem Ort der Information unter dem Stelenfeld. Nach ca. 45 Minuten wurde unsere 10d dann in die Ausstellung geführt und konnte dort die berührenden Zeugnisse der Verfolgung und Vernichtung (u. a. Briefe, Tagebücher, Fotos, Familien-Biografien etc.) in den verschiedenen Themenbereichen auf sich wirken lassen.
Die Klasse 10c besuchte mit Frau Sacha die Gedenkstätte Deutscher Widerstand im Bendler-Block und nahm an einer Führung mit dem Schwerpunkt „Widerstand Jugendlicher und die Weiße Rose“ teil. Inhaltlich zielte diese weniger auf eine systematische Darstellung der Geschehnisse als vielmehr auf die Einsicht in die unterschiedlichen Gründe des Widerstands und in die Gleichgültigkeit des Großteils der Bevölkerung ab, die der Deportation und Ermordung der Mitbürger entgegengebracht wurde – verbunden mit Bezügen zu aktuellen Geschehnissen.
Die 10a nahm mit Frau Neumann an einem Workshop im Bundesrat teil. Die Schülerinnen und Schüler schlüpften in verschiedene Rollen politischer Akteure. In authentischer Umgebung wurde so das Verständnis in die Komplexität des Gesetzgebungsprozesses vertieft und auf einzigartige Weise das Bewusstsein für den föderalen Aufbau unseres Landes geschärft.
Die 10b begab sich fernab von den touristischen Zentren der Stadt mit dem Buchautor und Stadtführer Tobi Allers auf eine Street-Art-Entdeckungstour. Auf der Grenze von Kunst und Politik balancierte die Klasse von Herrn Sohr zwischen Kreuzberg und Friedrichshain an verschiedenen Kunstwerken im öffentlichen Raum vorbei. Schmiererei oder Graffiti? Straftat oder politischer Protest? Verteidigung von Freiräumen oder Hausbesetzung? Viele Fragen, die heute – vor allem unter dem Stichwort Gentrifizierung – in Berlin diskutiert werden, fanden Eingang in diesen Rundgang.